Die Todesopfer des Eisernen Vorhangs
24.11.2020
An der Freien Universität wurde ein biografisches Online-Handbuch entwickelt, ein digitales Interviewarchiv wird folgen
Ein Forschungskonsortium der Freien Universität Berlin, der Universität Greifswald und der Universität Potsdam hat ein digitales Handbuch mit Biografien von Männern, Frauen und Kindern veröffentlicht, die am Eisernen Vorhang ums Leben kamen. In dem zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung zugänglich gemachten Handbuch kann online nach den Biografien und Todesumständen von Opfern des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze recherchiert werden. Bis 2022 werden die Biografien und Todesumstände von DDR-Flüchtlingen ergänzt, deren Fluchten an den Grenzen anderer Ostblockstaaten oder in der Ostsee tragisch gescheitert sind. Über Landkartenausschnitte sowie eine Filter- und Volltextsuche kann online in den Biografien recherchiert werden.
Das Angebot richtet sich insbesondere an schulische Einrichtungen und regionale Institutionen der politischen Bildung. Durch das Online-Handbuch sollen zudem Verwandte, Freunde und weitere Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erreicht werden, deren persönliche Auskünfte zur Ergänzung oder auch zur Berichtigung der rekonstruierten Biografien beitragen können.
Das Online-Handbuch wurde im Rahmen des BMBF-Projekts "Eiserner Vorhang" entwickelt, an dem das CeDiS zusammen mit dem Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität, der Universität Greifswald und der Universität Potsdam beteiligt ist. In das Handbuch sind Ausschnitte aus Zeitzeugeninterviews eingefügt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die vom CeDiS geführten und aufbereiteten Interviews in einem digitalen Interviewarchiv für wissenschaftliche und pädagogische Zwecke nutzbar sein.