Liebe Lehrende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem in der letzten Woche die Fragestellung behandelt wurde, wie mehr Interaktion in Online-Live-Settings erzielt werden kann, geht es in diesem Praxistipp um die Aktivierung Studierender in asynchronen Formaten, in denen Kommunikation und Mitarbeit zeitversetzt stattfinden (z. B. in Foren, Blogs, Wikis). Auch hier gilt, dass nicht alle Methoden für alle Fächer, Veranstaltungsformate und Lerngruppen geeignet sind und manchmal auszuprobieren ist, welche Angebote in der individuellen Veranstaltung einen Mehrwert bieten.
Studierende in asynchronen Settings aktivieren
Peertests mit Blackboard |
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Mithilfe dieser Funktion können Studierende Freitextfragen beantworten und anschließend ihre Antworten gegenseitig bewerten. Die Lehrperson legt hierfür Bewertungskriterien festlegen. Von Vorteil für die Studierenden ist, dass sie sich nicht nur intensiv mit ihren eigenen, sondern auch mit anderen (evtl. widersprüchlichen) Antworten der Peers beschäftigen. Zudem erhalten sie Einblick in Bewertungskriterien, mit denen sie ihre eigene Arbeit fundiert und kritisch reflektieren können. Schließlich können Peertests zu Gruppendiskussionen über die unterschiedlichen Bewertungen von kontroversen Fragen führen. Je nach Bedarf können Peertests anonym durchgeführt werden.
Tool: Blackboard
Anlegen eines Peertests in Blackboard
- Leere Inhaltsseite anlegen bzw. zu vorhandener navigieren
- Im blauen Inhaltsmenü („Inhalt erstellen“ > „Tests“ > „Tools“) unter „Tests“ den Menüpunkt „Selbst- und Peertest“ auswählen
- Testoptionen festlegen
- Fragen erstellen
- Kriterien für jede Frage festlegen
- Test speichern
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Lerntagebuch
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Gerade in Zeiten fehlender Präsenz empfiehlt es sich, die Lernenden im Blick zu haben. Eine gute Methode ist hierfür das „Lerntagebuch“, in dem die Studierenden in regelmäßigen Abschnitten notieren, was sie inhaltlich gelernt haben & welche Fragen offengeblieben sind. Auch Schwierigkeiten und Herausforderungen sollten dargestellt werden (z. B. Lernorganisation, technische Schwierigkeiten, Lernmotivation, …). Lerntagebücher können persönlich oder anonym geführt werden
Tools: FU-Blog Wordpress, Blackboard-Tagebuch
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Kooperation und Kollaboration mit Wikis
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Das Wiki-System der Freien Universität unterstützt das kooperative und kollaborative Lernen. Aufgaben können gemeinsam bearbeitet, Lösungen anderer eingesehen, Seiten dynamisch gefüllt und vernetzt werden. Über verschiedene Kommentierungsfunktionen können Diskussionen initiiert werden, welche zu Revisionen der „lebenden“ Seiten führen. Die Versionierungsfunktion speichert alle Bearbeitungen der Seiten und erlaubt reflexive Prozesse durch die Nachverfolgung der Bearbeitungshistorie. Durch weitere Funktionalitäten (sog. Makros) lassen sich zudem kooperative Aufgabenlisten, Teamkalender, Dateiablagen und eine Vielzahl weiterer Elemente in das Wiki integrieren.
Tool: FU-Wikis Confluence (https://wikis.fu-berlin.de, FU-Userwikis: https://userwikis.fu-berlin.de/)
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One-Minute-Paper |
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Das One-Minute-Paper ist eine Methode, die zum einen den Studierenden ermöglicht, die Veranstaltungsinhalte zu reflektieren und zum anderen Lehrenden dabei helfen kann, Feedback zum Unterricht zu bekommen. Üblicherweise zum Ende einer Veranstaltung werden die Studierenden gebeten, ein paar Fragen zu beantworten (z. B. Was nehmen Sie aus der heutigen Sitzung mit? Welche Fragen sind offengeblieben?). Die Lehrperson liest die Antworten zur Nachbereitung. Offene Fragen und Kritik können dann als Grundlage für den Einstieg in die nächste Sitzung verwendet werden. Zur Umsetzung empfiehlt sich ein Tool, das die Rückmeldungen in einem geschützten Raum ermöglicht.
Tools: Blackboard-Forum, FU-Wikis Confluence (empfohlen), Blackboard-Blog
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Fallarbeit |
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Reale oder fiktive, offene oder geschlossene Fälle werden von den Studierenden bearbeitet. Dazu zählt die Aufgabenanalyse, die Identifizierung der Problemstellungen, das Herausarbeiten von Lösungsansätzen und deren Diskussion sowie Präsentation.
Tools: FU-Wikis Confluence (empfohlen): Dokumentation der Arbeit durch Studierende, Feedback durch Lehrperson mittels Kommentaren), FU-Blogs Wordpress
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Freewriting
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Freewriting ist eine Methode des kreativen Schreibens, bei der nach einem kurzen thematischen Impuls der Lehrperson Studierende mit dem Schreiben beginnen und den Stift erst nach ca. fünf Minuten wieder absetzen. Der Schreibprozess soll unbewusst verlaufen und nicht reflektiert werden. Diese Methode bietet sich u. a. als Einstiegsübung an (z. B. für Grundkonzept zur Rohfassung von Texten).
Tool: FU-Wikis Confluence
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Aktivierung durch interaktive H5P-Lernmodule
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H5P bietet die Möglichkeit, interaktive Lerninhalte anschaulich, motivierend und datenschutzsicher zu erstellen und Studierende zum Mitmachen anzuregen. Hier gibt es u.a. interaktive Videos, Dialog Cards, Drag & Drop-Aufgaben oder Timelines. Erfahren Sie mehr über das Tool in unserem H5P-Praxistipp in der nächsten Woche. |
Ihre Methoden im Online-Raum |
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Welche weiteren Methoden setzen Sie im Rahmen der online-gestützten Lehre ein? Was funktioniert gut, was würden Sie weniger empfehlen? Geben Sie Ihre Erfahrungen weiter und senden Sie eine E-Mail an: digitale-lehre@fu-berlin.de. Wir werden die Hinweise in unseren kommenden Praxistipps berücksichtigen. |
Bildquellen: Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0
Sie haben eine Frage? Schreiben Sie gerne an digitale-lehre@fu-berlin.de oder teilen Sie Ihre Erfahrungen im Community-Blog.
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