Gute digitale Prüfungen - gute digitale Lehre?! Praxistipp 5 - Micro Learning Units selbst erstellen mit H5P

News vom 31.05.2022

Liebe Lehrende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

der letzte Praxistipp thematisierte den Inverted Classroom und die dazugehörige Videoproduktion. Auch die Methode, die wir Ihnen in dieser Woche vorstellen, stellt die Lehre auf den Kopf. Aus komplexen Themen sollen kleine, digitale Lerneinheiten werden, sogenannte Micro Learning Units. Welche Prinzipien Sie dabei unterstützen und wie die Lerneinheiten praktisch umgesetzt werden können, erfahren Sie in diesem Praxistipp.


Praxistipp dieser Woche: Micro Learning Units selbst erstellen mit H5P

Warum Micro Learning Units?
 Verknüpfung

Bei Micro Learning Units (kurz MLU) handelt es sich um kurze, abgeschlossene Lerneinheiten, die auf die Vermittlung eines Sachverhaltes abzielen - oftmals unterfüttert mit beispielhaften Darstellungen und Elementen zur Überprüfung des Lernerfolgs. Dabei sind Lehr- und Lernszenarien denkbar, die vollumfänglich auf MLUs setzen oder diese als unterstützendes Element einsetzen, um die Lernwege zu bereichern.

Da MLUs in der Regel digital vorliegen, können sie auch mobil und asynchron genutzt werden. Für die Präsenzphasen ergeben sich dadurch größere Freiräume, um die Lehre methodisch abwechslungsreich und praxisnah zu gestalten.

Design nach der Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML)
 Modular

Lehrende unterstützen Studierende durch die Auswahl und Bereitstellung von fachlich geeigneten Lernmaterialien. Dabei ist die Formgestaltung der Lernmaterialien von besonderer Bedeutung. Nach der Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML) wird das begrenzte menschliche Arbeitsgedächtnis durch die Einhaltung bestimmter Designprinzipien entlastet. Dadurch werden Kapazitäten für Lernprozesse freigesetzt, um Wissen nachhaltig im Langzeitgedächtnis zu speichern.

Inhalte reflektieren und reduzieren

 Brille

Neben der CTML spielt auch die Reflexion der eigenen Inhalte entlang des Constructive Alignments eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Micro Learning Units. Es reicht also nicht aus, die bestehenden Inhalte einer Veranstaltung zu unterteilen und digital verfügbar zu machen. Vielmehr sollte eine gezielte Auswahl mit Blick auf Lehrziele, Praxisorientierung und Prüfungsform getroffen werden.

Mit Blick auf die CTML geht es darum, die Inhalte in ihrer Komplexität zu reduzieren und so den Zugang zu erleichtern.

Micro Learning Units mit H5P erstellen

 Schraubenzieher

Mit über 50 Inhaltstypen bietet H5P vielfältige Ansätze, Wissen anschaulich aufzubereiten und Studierende zu aktivieren. Zudem haben Sie mit H5P die Möglichkeit, bereits bestehende Materialien zu verwenden. Es gibt sogar einige Werkzeuge, mit denen sich bestehende Materialien zu einer MLU kombinieren lassen. Daneben trägt auch das einheitliche Interface dazu bei, den Komplexitätsgrad zu reduzieren.

 Didaktisch sinnvolles „Outsourcing“
 Zahnräder

Die Erstellung von digitalen Materialien ist ressourcenintensiv. Eine didaktisch sinnvolle Herangehensweise kann es daher sein, Studierende mit der Erstellung von Aufgaben im Rahmen der Seminarleistung zu beauftragen. Dadurch kann nicht nur ein umfangreiches Materialportfolio entstehen, die Studierenden erreichen durch die aktive Auseinandersetzung auch höhere Ebenen in der Lernzieltaxonomie. Selbstverständlich sollte der Prozess ein Review-Verfahren beinhalten, um die Qualität der Materialien zu gewährleisten.

Anwendungstipps
 Info

 H5P-Inhalte für Self-Assessment-Szenarien können im Blogsystem der Freien Universität erstellt werden. Aktivieren Sie einfach unter Plugins das H5P-Plugin, installieren Sie die Werkzeuge per Klick - und schon können Sie loslegen.

Wenn es noch schneller gehen soll, kann auch die offene Testplattform „EinstiegH5P“ von eBildungslabor genutzt werden. Alle Inhalte können anonym und ohne Tracking auf deutschen Servern erstellt und anschließend heruntergeladen werden. Zusätzliche Beispiele finden Sie auf dem H5P-Blog der Freien Universität Berlin.

Die nächsten Workshops #JoinTheEvolution
 Kalender

Im nächsten Workshop (23.06.2022) in unserer Veranstaltungsreihe geht es um die semesterbegleitende Kommunikation mit der Webex App. Mit Bereichen und Teams bietet die Webex App die Möglichkeit, sich unkompliziert, schnell und direkt in Gruppen auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Im Workshop erhalten Sie einen praktischen Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten und diskutieren eigene Einsatzideen für Lehre und Studium.

Am 29.06.2022 haben Sie die Möglichkeit, den Workshop „Studierende aktivieren und stärker einbinden“ zu besuchen. Dabei steht das Feedback von Studierenden im Fokus. Es werden darüber hinaus digitale Methoden vorgestellt, die zur Aktivierung und stärkeren Einbindung von Studierenden sowie der Reflexion der Lehre und zur Unterstützung von Lernprozessen dienen.

Bildquellen: CeDiS und Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0

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