Digital Humanities Preis für das digitale Interview-Archiv des CeDiS

Das Zeitzeug*innen-Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945. Erinnerungen und Geschichte" und die dazugehörige Lernplattform "Lernen mit Interviews" wurden mit dem Berliner DH-Preis 2018 ausgezeichnet

01.06.2018

Berliner DH-Preis

Berliner DH-Preis

Mit dem Berliner DH-Preis zeichnet der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin (if|DH|b) in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) herausragende Projekte aus dem Bereich der Digital Humanities aus. Das Projekt "Zwangsarbeit 1939 - 1945" wurde für die innovative Digitalisierung, die wissenschaftliche Aufbereitung und die Bereitstellung audiovisueller Zeitzeugen-Erinnerungen für Forschung, Lehre und Bildung gewürdigt.

Das Online-Archiv beinhaltet 590 lebensgeschichtliche Audio- und Video-Interviews von ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Die an der Freien Universität transkribierten, übersetzten und umfassend erschlossenen Interviews sind nach einer Registrierung in einem Online-Archiv zugänglich. Über Register-, Volltext- und Kartensuche können punktgenau Stellen in den mehrstündigen, vielsprachigen Audio- und Video-Interviews angesteuert werden. 

Für Schulen entwickelte das CeDiS die mehrsprachige Online-Anwendung „Lernen mit Interviews“. Diese interaktive Plattform vermittelt den Schülerinnen und Schülern in Deutschland, aber auch in Tschechien, Russland und Polen, nicht nur die Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit, sondern auch quellenkritische und mediale Kompetenzen.

Das in den digitalen Geschichtswissenschaften, speziell der Oral und Visual History verortete Projekt „Zwangsarbeit 1939-1945“ liefert mit den vielfältigen Recherchemöglichkeiten und der didaktisch avancierten Lernumgebung eine innovative Anwendung der Digital Humanities: Audiovisuelle Quellen und narrative Daten werden auf neuartige Weise für Forschung, Lehre und Bildung multimedial zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Forschungsprojekte und Lehrveranstaltungen der Freien Universität, etwa im Bereich Osteuropaforschung, Judaistik oder Geschichtsdidaktik verwenden das erschlossene Material.

Die entwickelte Technologie setzt das CeDiS auch für andere Interview-Sammlungen ein, etwa zur deutschen Okkupation in Griechenland. Die Entwicklung und Bereitstellung einer Softwareumgebung zur Aufbereitung und Analyse multimedialer Forschungsdaten im Umfeld von Interviewsammlungen sowie die Erarbeitung von multimedialem Lernmaterial für das historische Lernen sind Kernbestandteile des Vorhabens.

Das Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945. Erinnerungen und Geschichte“ sowie die Lernplattform „Lernen mit Interviews“ werden mit Mitteln der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) gefördert.

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