Digital lehren und lernen an der Freien Universität: Praxistipp 6 – Diskussionsmethoden in hybriden Settings

16.01.2024

Digital lehren und lernen an der Freien Universität: Praxistipp 6 – Diskussionsmethoden in hybriden Settings

Liebe Lehrende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

hybride Veranstaltungen ermöglichen eine zeitgleiche (synchrone) Teilnahme vor Ort (Hörsaal/Seminarraum) und online im virtuellen Raum (via Videokonferenz). Bei der Umsetzung gilt es die spezifischen Bedingungen dieses Formats in der Lehrplanung zu beachten: Eine gelungene Methodik in hybriden Szenarien zeichnet sich vor allem durch die Etablierung eines synchronen hybriden Raums aus, in dem Studierende vor Ort und online zusammenkommen und gleichberechtigt miteinander agieren können.

In diesem Praxistipp zeigen wir am Beispiel zweier Diskussionsmethoden auf, wie bekannte Methoden in hybriden Settings umgesetzt werden können. Als weiterführende Ressource für die Planung und Umsetzung hybrider Szenarien möchten wir Ihnen das neue Hybride-Lehre-Wiki empfehlen. Sie erhalten außerdem Hinweise zu Veranstaltungen rund ums Thema hybride Lehre und zur neuen Förderrunde für hybride Lehrprojekte.
Viel Spaß beim Lesen!

Praxistipp dieser Woche: Diskussionsmethoden in hybriden Settings

Mehrwert von Diskussionsmethoden
 2 gegenläufige Pfeile Diskussionen sind eine beliebte Methode, um in Lehrveranstaltungen Themen auf verschiedene Aspekte hin zu analysieren und angeeignetes Fachwissen entsprechend anzuwenden. Besonders in hybriden Szenarien können eingehend geplante und überlegt organisierte Diskussionen dazu beitragen, eine produktive und förderliche Lernumgebung für die Studierenden zu etablieren.
Welche Methoden eignen sich, um die Studierenden in Seminarraum und Videokonferenz gleichermaßen in die Diskussion einzubeziehen? Und welche Methoden lassen sich unkompliziert für ein hybrides Setting adaptieren?
Praxisbeispiele
 Idee (erleuchtete Glühbirne)

Die folgenden Methoden eignen sich in besonderer Weise für hybride Diskussionen, da nur ein Teil der Studierenden aktiv diskutiert und der Moderationsaufwand somit gering ist. Für das hybride Setting sind nur kleine Anpassungen erforderlich.

Diskussion mit Gruppenschutz

Die Studierenden bereiten in Kleingruppen unterschiedliche Perspektiven einer Diskussion vor und sammeln Argumente. Jede Gruppe delegiert eine Person, welche für die Gruppe in die Diskussion geht und diese führt.

Die Vorbereitung kann im Vorfeld oder während der hybriden Veranstaltung erfolgen. In letzterem Fall ist es am einfachsten, die Kleingruppen aus Personen zu bilden, die sich in derselben Umgebung (vor Ort/online) befinden. Online-Teilnehmende können in Webex-Teilgruppen zusammenarbeiten, die physisch Teilnehmenden vor Ort.

Um bei der Diskussion die Distanz zwischen physischem und virtuellem Raum zu überbrücken, empfiehlt es sich, einen hybriden Gesprächskreis zu bilden, indem sich die Diskutant*innen vor Ort näher zur Kamera positionieren und die virtuellen Diskutant*innen per Webex-Bühnenansicht am Board angeheftet werden.

Variationsmöglichkeit:

  • Alternativ können die verschiedenen Positionen auch in Form von digitalen Plakaten vertreten werden. Wenn die Dateien im digitalen Raum geteilt werden, können diese sowohl von den Online-Teilnehmenden als auch von den Teilnehmenden im Seminarraum gut gesehen und reflektiert werden.

Fishbowl-Diskussion

Bei dieser Methode führt ebenfalls nur ein Teil der Studierenden die Diskussion, während die übrigen als Beobachter*innen und Analytiker*innen fungieren. Die nicht diskutierende Gruppe erstellt - individuell oder kollaborativ - eine Dokumentation der geführten Diskussion, z. B. nach unterschiedlichen Gesichtspunkten oder spezifischen Fragestellungen. Die Dokumentation kann bspw. in einem Wiki erfolgen.
Auch hier können die Diskutant*innen einen hybriden Gesprächskreis bilden.

Variationsmöglichkeiten:

  • Nach einer festgelegten Zeit wechseln die diskutierende und die beobachtende Gruppe die Rollen.
  • Auch Mitglieder der Beobachtungs-Gruppe können vorübergehend der Diskussion beitreten. Hierfür wird i. d. R. im physischen Raum ein „Gast-Platz“ genutzt, der nach erfolgtem Beitrag wieder freigegeben wird. Online-Beobachter*innen können sich per Handheben für einen Diskussionsbeitrag anmelden.
Lektürehinweis: Methodenreader
 Zeitschrift

Sarah Hoffmann und Björn Kiehne haben einen Methodenreader mit Ideen für die Hochschullehre zusammengestellt, dem wir auch die obigen Methoden entnommen haben (S.27 und S. 34). Der Reader bezieht sich auf klassische Vor-Ort-Szenarien (Lehrende und Studierende in einem Raum), bietet jedoch auch einen guten Fundus für die Adaption in hybriden Szenarien.

Sarah G. Hoffmann, Björn Kiehne: Ideen für die Hochschullehre. Ein Methodenreader. Berlin: Universitätsverlag TU 2016, https://dx.doi.org/10.14279/depositonce-4916 (zuletzt am: 01.02.2024).
Tipps und Ressourcen für die gelungene Umsetzung hybrider Settings

 Daumen hoch

Auswahl von Lehr-Lern-Methoden für hybride Settings

Für eine gelungenen Methodeneinsatz beachten Sie insbesondere folgende Hinweise:

  • Hybride Settings erfordern Methoden, die in physischen und virtuellen Räumen gleichermaßen gut funktionieren.
  • Wählen Sie zunächst eher einfache Methoden, die Sie bereits erprobt haben.
  • Behalten Sie den Moderationsaufwand im Blick und versuchen Sie, die Anzahl der sprechenden Personen überschaubar zu halten.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Anpassung Ihrer Methoden. Schreiben Sie uns: hybride.lehre@cedis.fu-berlin.de.

Hybride-Lehre-Wiki der Freien Universität Berlin

Diese und weitere methodisch-didaktische, technische und organisatorische Hinweise für die gelungene Umsetzung hybrider Szenarien finden Sie in unserem Hybride-Lehre-Wiki. Das Wiki basiert auf den Learnings im Netzwerkprojekt Hybride Lehre und befindet sich derzeit im Aufbau.

Aktuelle Informationen aus dem Netzwerkprojekt Hybride Lehre

 Geld

Frage und Antwort

Förderung hybrider Lehrprojekte
Nach der erfolgreichen ersten Förderrunde haben wir uns dazu entschlossen, die Förderung hybrider Lehrprojekte bis zum Projektende (12/2024) fortzusetzen.

Sie planen hybride Lehr-, Lern- oder Prüfungsszenarien für das Sommersemester 2024? Wir unterstützen Sie gerne bei der Entwicklung eines hybriden Lehrprojekts, mit dem Sie sich für diese Ausschreibung bewerben können. Kontaktieren Sie uns unter hybride.lehre@cedis.fu-berlin.de.

Journal Club

Wenn Sie gerne aktuelle Publikationen zu hybriden Lehr-/Lernszenarien mit Kolleg*innen besprechen möchten, laden wir Sie herzlich ein, am Journal Club des Netzwerks Hybride Lehre teilzunehmen. Wir treffen uns mittwochs zwischen 13 und 14 Uhr im Hybridformat (online via Zoom oder/und vor Ort im Bologna Lab der HU) an folgenden Terminen: 28. Februar, 20. März, 17. April, 15. Mai und 26. Juni. Informationen zur Anmeldung finden Sie in Kürze unter folgendem Link:

Workshop „Good Practices in Hybrid International Teaching“

In dem Workshop am 22. April 2024 nehmen wir hybride Szenarien im Zusammenhang internationaler Kooperationen unter die Lupe und möchten gemeinsam mit unseren Teilnehmenden Mehrwerte hybrider Lehre analysieren. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Bildquellen: CeDiS und Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0

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