Liebe Lehrende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem wir uns im letzten Praxistipp dem Thema „Lehre in der (Post-)Pandemie: hybrid, blended, synchron, asynchron?“ näherten, schauen wir in dieser Woche speziell auf die „hybride Lehre“: Hybride Settings können immer dann zum Einsatz kommen, wenn Raumgröße oder Personenanzahl keine vollständige Anwesenheit vor Ort zulassen, oder wenn das Lehrkonzept (z. B. Internationalisierung) eine digitale Beteiligung erfordert. Diese synchronen Lehrveranstaltungen sind definiert durch die Präsenzteilnahme in einem Raum an der Freien Universität, zeitgleich mit virtuell Teilnehmenden. Je nach räumlicher/technischer Ausstattung und Kommunikationskonzept werden in diesem Praxistipp Empfehlungen für hybride Vorlesungen und hybride Seminare vorgestellt:
Praxistipp diese Woche: Hybride Lehre
Hybride Vorlesungen aus den zentral verwalteten Hörsälen: Livestreaming |
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In den zentral verwalteten Hörsälen der Freien Universität (Henry-Ford-Bau, Rost- und Silberlaube, Arnimallee 22) können Vorlesungen als Livestreaming für große Teilnehmendenzahlen übertragen werden. Wenn diese als so genannte „Webcasts“ durchgeführt werden, können virtuell Teilnehmende über einen Live-Chat z. B. Rückfragen stellen (unidirektional). Präsenzteilnehmende haben die Möglichkeit, sich über die Mikrofontechnik in den Hörsälen zu beteiligen. Neben der Lehrperson ist eine zusätzliche Moderation zur Verbalisierung der Chat-Fragen empfehlenswert.
Vorteil: Das Livestreaming kann gleichzeitig aufgezeichnet und im Anschluss z. B. in Vbrick Rev bereitgestellt werden. Bitte beachten Sie, dass die Aufzeichnung von Studierenden während einer Lehrveranstaltung nicht gestattet ist – was in diesem Setting durch die Audio-Video-Voreinstellungen und die Beteiligung des CeDiS-Medien-Teams ausgeschlossen werden kann.
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Hybride Seminare/Übungen in dezentralen Fachbereichs-Räumlichkeiten
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An den Fachbereichen der Freien Universität sind in den letzten Monaten verschiedene Videokonferenztechniken angeschafft worden, die einerseits in bestimmten Räumen fest installiert sind, andererseits mobil und räumlich flexibel genutzt werden können. I. d .R. können die IT-Beauftragten der Fachbereiche hierüber Auskunft geben. Mit diesen Systemen können für kleinere Studierendengruppen in Präsenz und zeitgleicher Online-Beteiligung hybride Seminare oder Übungen durchgeführt werden. Dabei wird die Videokonferenz per Webex Meetings organisiert, die Lehrperson hat die Rolle „Gastgeber“ und nur die virtuell Teilnehmenden sind in den Webex Meetings-Raum eingewählt. Dabei ist eine zusätzliche Moderation angeraten, um die Rückkoppelung der Videoteilnehmenden mit der Lehrperson vor Ort zu übernehmen. Diese Moderation kann z. B. durch wechselnde Studierende erfolgen.
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Hybride Lehrveranstaltungen: Live-Durchführung und Aufzeichnung |
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In den zentral verwalteten Hörsälen können Livestreaming oder live Videoconferencing zeitgleich aufgezeichnet werden – sofern keine Aufzeichnung von Studierenden stattfindet. Falls eine studentische Interaktion in Ihrer Lehrveranstaltung eingeplant ist, ist zu empfehlen, dass Rückfragen aus dem Präsenz- oder Online-Raum in Blöcken (z. B. in der Mitte und am Ende der LV) stattfinden, so dass die Aufzeichnung davor gestoppt werden kann.
Ein hybrides Seminar, das im Webex Meeting Raum der Lehrperson stattfindet, kann theoretisch auch aufgezeichnet werden. Dabei muss, damit Studierende weder sichtbar noch hörbar sind, besonders auf die Vorabkommunikation zum Veranstaltungsablauf geachtet werden: Rückfragen z. B. ausschließlich am Ende, damit hier auch der „Gastgeber“ die Webex-Aufzeichnung rechtzeitig stoppen kann.
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Hybride Seminare/Übungen: Grundsätzliches Kommunikationskonzept |
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In einem hybriden Seminar-Setting sind Rückfragen bzw. die Diskussion zwischen allen Teilnehmenden mündlich möglich. Chat-Beiträge aus dem virtuellen Raum können in den Präsenzraum einfließen. Hierfür sollte in Präsenz eine zusätzliche Moderation zur Verfügung stehen, die sich entsprechend mit der Lehrperson während des Seminars abstimmt.
Außerdem ist zu empfehlen, studentische Gruppenarbeiten organisatorisch aufzuteilen: Im Seminar-Raum (z. B. an verschiedenen Tischen) getrennt vom virtuellen Raum (Webex Teilgruppen). Das hybride Seminar-Setting sollte vorab allen Studierenden der Lehrveranstaltung angekündigt und vorgestellt werden, damit sich die virtuell Teilnehmenden eingebunden fühlen. Die Inhaltsvermittlung kann zudem asynchron vorentlastet werden, so dass die Diskussion synchron stattfinden kann (z. B. durch vorherige Bearbeitung von Lernmodulen, Texten, Aufgaben usw.).
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Anwendungstipp
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Die Umsetzung hybrider Szenarien stellt z. T. große Herausforderungen an Lehrende, da sowohl die Studierenden in Präsenz als auch im Online-Raum weitgehend gleichberechtigt einbezogen werden müssen. Bewährt haben sich hierfür besonders Vorlesungssettings mit Lehrvorträgen und zwischengeschalteten Frage-Antwortblöcken in den zentralen Hörsälen der Freien Universität. Für Seminare und Übungen mit viel Interaktionen oder studentischen Präsentationen bieten sich häufig eher Blended-Learning-Szenarien an (siehe Folgepraxistipp).
Tipp: Machen Sie sich vorab mit der Technik an Ihrem Fachbereich und den räumlichen Gegebenheiten vertraut und erproben Sie das hybride Setting (z. B. Positionierung, so dass die Präsenz-/Online-Teilnehmenden Ihre Folien/Tafelbilder und Sie selbst sehen können; Zeitplanung für Vorträge & Frage-Antworten, Abstimmung mit Co-Moderation).
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Bildquelle: Alexander Sperl, CC BY-SA 4.0
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