Praxistipps zum Wintersemester 2021/22

Bedeutung der Betreuung
Elemente

Die Betreuung von Studierenden spielt sowohl in der Präsenzlehre als auch in Online- und Selbstlernphasen eine wichtige Rolle. Die Qualität der Lernprozesse und die Motivation der Studierenden kann auf diese Weise positiv beeinflusst werden. Dies trifft z. B. auch auf das Verfassen wissenschaftlicher Hausarbeiten zu. Gerade in den ersten Semestern stellt diese Aufgabe eine Hürde für viele Studierende dar, die durch klare Informationen sowie gezielte, strukturierte Beratungs- und Austauschangebote leichter genommen werden kann. Dabei sind die Lehrenden noch stärker als in der Lehrveranstaltung selbst in einer begleitenden und unterstützenden Rolle, als Lernhelfer:innen bzw. Coaches gefragt, die die Kompetenzen der Studierenden gezielt und individuell fördern und stärken.

Unabhängig von der Pandemie bietet sich die Nutzung von Online-Betreuungsmöglichkeiten in der vorlesungsfreien Zeit aufgrund der räumlichen und zeitlichen Flexibilität besonders an. Um den Kontakt zu den Studierenden aufrechtzuerhalten, ist gleichzeitig eine gute Planung erforderlich. In Abstimmung mit dem Anforderungsniveau, den Unterstützungsbedarfen der Studierenden und Ihrem persönlichen Zeitbudget empfiehlt sich die Erstellung eines individuellen Betreuungskonzepts.

Auswahl von Betreuungsformaten
 Frage Antwort

Grundsätzlich können Sie zwischen synchronen und asynchronen Kommunikationsformen wählen, die im Rahmen der Einzel- und Gruppenbetreuung sowie zum Peer-Austausch genutzt und in jeweils geeigneter Form miteinander kombiniert werden können.

Eine synchrone Online-Betreuung kann bspw. als regelmäßige Online-Sprechstunde im Einzel- oder Kleingruppenformat per Videokonferenz (Webex-Meeting) realisiert werden. Dieses Format empfiehlt sich vor allem bei komplexeren Ausarbeitungen mit längeren Bearbeitungszeiträumen. Im direkten Gespräch können auch komplizierte Fragen geklärt werden. Der persönliche Kontakt, ggf. in der Gruppe, kann zudem das Gefühl der sozialen Einbindung stärken und die Motivation unterstützen. Den Arbeitsstand und die Fragen der Mitstudierenden in einer Gruppensprechstunde mitzuerleben, hilft oftmals bei der Einordnung der eigenen Arbeit.

Falls Sie mit Ihren Studierenden bereits Webex (vormals: Webex Teams) nutzen, könnten Sie die Studierenden auch anregen, einen eigenen Webex-Bereich (als Alternative zum häufig genutzten Whats App) einzurichten, um sich untereinander kontinuierlich per Webex-Chat auszutauschen und zu motivieren. Eine Person legt dann den Bereich an und fügt die interessierten Mitstudierenden hinzu.

Für die asynchrone Online-Betreuung können u. a. E-Mails zur individuellen Betreuung oder Blackboard-Diskussionsforen für die Gruppenbetreuung genutzt werden. Foren bieten ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten: Sie können bspw. grundlegende Fragen zur Hausarbeit in einem FAQ-Forum beantworten, Fragen bei der Themenfindung und im Schreibprozess mit den Studierenden besprechen oder den Studierenden ein Forum zum Austausch untereinander anbieten. Zur inhaltlichen Betreuung eignen sich rein asynchrone Kommunikationsformen insbesondere für weniger umfangreiche Ausarbeitungen mit punktuellem Betreuungsbedarf. Asynchrone, schriftliche Kommunikationsformen können aber auch hilfreich sein, wenn Studierende sehr zurückhaltend sind oder es Sprachbarrieren gibt.

Wichtig: Kommunizieren Sie vorab Ihre Reaktionszeit auf die Anfragen der Studierenden. Auf diese Weise können Sie Ihren Studierenden Planungssicherheit gewährleisten.

Werden die Fragestellungen für den asynchronen Austausch zu komplex, dann sollte der persönliche Austausch über ein Webex-Meeting gesucht werden.

Ergänzend empfiehlt es sich, in der von Ihnen primär genutzten Plattform (bspw. Blackboard, FU-Wiki) Materialien und Hinweise zur Bearbeitung der Hausarbeit zur Verfügung zu stellen.

Bereitstellung von unterstützenden Materialien

 Masterhut

Welche Materialien Sie für Ihre Studierenden auswählen, sollte von den jeweiligen Rahmenbedingungen abhängig gemacht werden. Vor allem Studierende aus niedrigeren Semestern benötigen zunächst einen Überblick über spezifische Zitierregeln sowie technische Hilfsmittel wie Software- und Literaturverwaltungsprogramme. Stellen Sie die jeweils geltenden Regeln zu Formalia und Anforderungen des Fachbereiches bereit und erläutern Sie darüber hinaus Ihre Bewertungskriterien. Auch Best-Practice-Beispiele können den Studierenden Orientierung geben.

Durch eine transparente Darstellung Ihrer Erwartungen und Ihrer Betreuungsangebote an die Studierenden sowie die zielgerichtete Bereitstellung von Hilfestellungen können Sie Ihren organisatorischen Beratungsaufwand oftmals deutlich verringern.

Organisatorische Tipps

 Thumbup

Arbeiten mit Zwischenzielen

Um die Studierenden in ihrem Arbeitsprozess zu unterstützen und die Verbindlichkeit zu stärken, kann es hilfreich sein, die Online-Betreuung auf Zwischenzielen aufzubauen. Dafür empfiehlt es sich, ein Abstract oder ein Exposé der Arbeit zu verlangen, um dieses als Gesprächsgrundlage für ein Feedback zu nutzen. Ebenso kann eine Gliederung als Basis für eine Rückmeldung genutzt werden. Für jeden Arbeitsschritt sollten konkrete Termine festgelegt werden.

Terminvergabe

Zur Organisation von Sprechstundenterminen stehen Ihnen online verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – vom Blackboard-Forum über eine Wiki-Seite bis hin zum DFN-Terminplaner:

Abgabe der Hausarbeiten

Für die übersichtliche Einreichung der Hausarbeiten bietet sich das Übungs-Tool in Blackboard an:

Bildquellen: CeDiS und Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0

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Informationskompetenz erwerben

   

  

 

Sie wünschen sich, dass Ihre Studierenden in der Lage sind, zu Ihrem Fach gezielt Informationen zu finden und diese wissenschaftlich und verständlich aufzubereiten? Aber in Ihrer Lehrveranstaltung stehen schon zu viele andere Themen auf dem Programm? Eine Alternative bietet der Kurs "Informationskompetenz", in dem Studierende lernen, Literatur zu recherchieren, zu bewerten und korrekt zu verarbeiten. Der im ABV-Programm verankerte Kurs findet (um nicht mit Ihrer Veranstaltung zu kollidieren) in jedem Semester während der vorlesungsfreien Zeit statt und wird bei erfolgreicher Teilnahme mit 5 Leistungspunkten belohnt.

       ABV-Kurs Informationskompetenz

Qualitätskriterien und bibliometrische Kennzahlen

 

 

  

Um die Qualität wissenschaftlicher Publikationen und die Leistung von Wissenschaftler*innen zu beurteilen, stehen verschiedene qualitative und quantitative (statistische) Verfahren zur Verfügung. Eignen sich Impact-Faktor, H(irsch)-Index und weitere bibliometrische Kennzahlen zum Vergleich? Wie können sie recherchiert werden? Was sagen sie aus - und was nicht? Wie werden sie sinnvoll angewendet? Ist das Peer-Review-Verfahren ein eindeutiges Qualitätskriterium oder bestehen auch hier Schwächen und Probleme? Bei Interesse an einer ausführlichen Auseinandersetzung mit Qualitätskriterien wissenschaftlicher Publikationen bietet die Universitätsbibliothek entsprechende Kurse an, die sich an fortgeschrittene Studierende und Doktorand*innen richten:

        Qualitätskriterien für die Literaturauswahl (digital oder in Präsenz)
●        Online-Selbstlernkurs der Universitätsbibliothek

Akademisches Identitätsmanagement

 

Akademisches Identitätsmanagement wird mittlerweile von verschiedenen Plattformen angeboten. ORCID, Google Scholar, Researchgate, die mit dem Web of Science verknüpfte Researcher ID oder die Scopus Author ID von Elsevier sind einige der verbreitetsten Möglichkeiten, die Sichtbarkeit des eigenen Forschungsprofils zu erhöhen oder die Identität von Autor*innen zu verifizieren.

●        zum Tutorial aus dem Online-Selbstlernkurs der Universitätsbibliothek
●        Akademisches Identitätsmanagement - Sehen und gesehen werden im Biblioblog

Retraction Watch oder Bitte nicht zitieren!

 

Mit steigenden Publikationszahlen erhöht sich auch der Anteil problematischer Publikationen, sei es wegen unbeabsichtigter Fehler oder akademischen Fehlverhaltens. Der Blog Retraction Watch stellt fortlaufend aktuelle Fälle und ihren Hintergrund vor und dokumentiert zurückgezogene Artikel in einer eigenen Datenbank.

●       zum Blog Retraction Watch
●       zur Retraction Watch Database
●       Retraction Watch oder "Bitte nicht zitieren!" im Biblioblog

Design Thinking Set für agiles Arbeiten

 

Design Thinking ist eine Methode zur Entwicklung neuer Ideen. Die Arbeitsweise von Designern wird bei der Lösung ganz unterschiedlicher Aufgaben angewandt. Eine Arbeitsgruppe entwickelt in einem Brainstorming-Prozess Ideen zu einem Thema. Dabei ist alles zulässig, auch zunächst abwegige Vorschläge. In einem Feedbackprozess werden die Ideen auf ihre Machbarkeit hin geprüft und dann solange angepasst, bis die Kund*innen oder Auftraggeber*innen überzeugt sind.

Diese Arbeitsweise in Kleingruppen wird durch eine flexible Arbeitsumgebung gefördert.

Mit einem Design Thinking Set bietet die Universitätsbibliothek ihren Nutzer*innen die Möglichkeit, sich eine solche flexible Arbeitsumgebung zu schaffen. Sie finden es im Co-Working-Bereich in der zweiten Etage (Garystr. 39).

●        Design Thinking Sets - vom Kita-Spielzeug zum agilen Arbeiten im Biblioblog

Literaturverwaltungsprogramme

 

Programme zur Literaturverwaltung unterstützen beim Verfassen wissenschaftlicher Texte, indem sie das Einfügen einheitlich formatierter Belege und Literaturverzeichnisse erleichtern. Die gesammelten Referenzen können aber auch für andere Zwecke in den Programmen verwaltet werden. Angehängte Volltexte, persönliche Notizen und Anmerkungen machen die Programme zu nützlichen Arbeitsinstrumenten. Für die Programme Citavi, EndNote und Zotero bietet die Universitätsbibliothek Kurse und individuelle Unterstützung in Sprechstunden an.

●        UB-Lernangebote für Literaturverwaltungsprogramme
●        Wissenschaftliches Arbeiten mit Literaturverwaltungsprogrammen im Biblioblog

Anwendungstipp: YouTube-Tutorials

 

Neben dem umfangreichen Kursprogramm bietet die Universitätsbibliothek für ausgewählte Themen auch elektronische Selbstlernangebote z. B. in der Form von Tutorials an. Auf diese kann auch im Rahmen von Lehrveranstaltungen hingewiesen werden, wenn beispielweise keine Zeit für eine Rechercheeinführung durch Bibliotheksmitarbeitende vorgesehen ist. Als Einstieg für die Recherche in Primo eignet sich z. B. unser YouTube-Tutorial Primo verstehen in 8 Minuten.

●        Zum vollständigen E-Learning-Angebot der Universitätsbibliothek

Bildquellen: Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0.


Kontakt Gesamtangebot und Beratung
Andrea Ketterl
E-Mail: auskunft@ub.fu-berlin.de
Tel.: (030) 838-52978


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Aktivierung durch Gruppenarbeit in großen Lehrveranstaltungen
thumpup

Präsenz wie Online - gerade bei Veranstaltungen mit sehr vielen Studierenden ist es wichtig, diese durch gezielte Aktivierung aus der "Konsumentenrolle" herauszuholen und z. B. kurze Reflexionen über den gehörten Lernstoff anzuregen. Im vollbesetzten Hörsaal sind hier die Möglichkeiten - abgesehen von niedrigschwelligen Methoden wie Murmelgruppen - begrenzt: Kurze Phasen der Gruppenarbeit wären durch Raumwechsel und Gruppenfindung mit einem hohen Zeitaufwand verbunden und sind aufgrund der räumlichen Gegebenheiten meist gar nicht möglich. Das Einschieben einzelner Online-Sitzungen per Webex Meetings in ansonsten in Präsenz stattfindenden großen Lehrveranstaltungen bietet hier hingegen die Möglichkeit, per Breakout Rooms zeitsparend kurze Gruppenarbeiten einzuflechten.

Lehrende berichten von positiven Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Veranstaltung, da die Studierenden sich durch die Gruppenarbeit kennenlernen und dadurch Hemmungen verlieren, sich auch im großen Plenum zu Wort zu melden. Darüber hinaus kann es motivierend wirken, die Studierenden in den Breakout Rooms an einem gemeinsamen Dokument oder in einem Wiki arbeiten zu lassen - auch dies ist in Präsenz nicht ohne Weiteres zu realisieren.

Gruppenarbeiten betreuen über Webex-Teilgruppen

 elemente

Auch bei sehr betreuungsintensiven Formaten haben sich Teilgruppen in Webex Meetings bewährt. So berichten Lehrende bspw. über das Bearbeiten von Programmieraufgaben in studentischen Kleingruppen, dass die Betreuung in Breakout Rooms deutlich besser und direkter als in Präsenz erfolgen kann. Von Vorteil ist dabei insbesondere, dass die Lehrperson den aktuellen Unterstützungsbedarf der einzelnen Gruppen jederzeit im Blick hat und ohne Zeitverzug einer Gruppe beitreten kann. Je nach individuellem Veranstaltungskonzept kann die Umsetzung der gesamten Veranstaltung oder einzelner Termine per Webex Meetings erwogen werden.

Kollaboratives Schreiben (oder andere Formen der Gruppenarbeit)
 verknuepfte dokumente

Für semesterbegleitende kollaborative Arbeiten unterschiedlicher Art bietet sich auch bei weitgehender Präsenzlehre die Nutzung digitaler Werkzeuge an. Die Arbeiten werden im jeweiligen Medium erstellt bzw. gesammelt und können von den Studierenden für den weiteren Verlauf des Semesters genutzt werden. Dabei muss es sich nicht ausschließlich um Texte handeln - auch Podcasts, vertonte Präsentationen oder Videos können die Auseinandersetzung mit einem Thema dokumentieren und gemeinschaftlich erarbeitet werden. Diese Formate werden von Studierenden sehr gut angenommen, so die Erfahrung vieler Lehrender. Die Arbeitsphasen können asynchron und/oder synchron (in Präsenztreffen oder per Webex) mit anschließender Präsentation und Diskussion in der Veranstaltung durchgeführt werden. Als sehr fruchtbar für die Seminardiskussion hat es sich erwiesen, die Ergebnisse bereits vorab für alle Studierenden zur Verfügung zu stellen.

Studierende geben und erhalten online Feedback

 sprechblase

Studierende profitieren sowohl von der Auseinandersetzung mit den Arbeiten ihrer Mitstudierenden als auch von konstruktivem und fundiertem Feedback. Die Methode des Online-Peer-Feedback vereint beide Aspekte und ermöglicht den Studierenden nicht nur ihre fachlichen, sondern auch ihre sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Online-Peer-Feedback-Verfahren fördern zudem die studentische Motivation, so schilderten Lehrende ihre Erfahrungen. Dabei werden, oft im Rahmen von Gruppenarbeiten, zunächst digitale Arbeitsergebnisse erstellt (Texte, Podcasts u. a. m.). Diese werden auf einer geeigneten Plattform - das kann z. B. die Lernplattform oder auch ein Wiki sein - zur Verfügung gestellt und einem angeleiteten Review-Prozess durch andere Studierende bzw. Gruppen unterzogen. Auf der Grundlage der Rückmeldungen werden die eingereichten Produkte überarbeitet und erneut bereitgestellt. Dieser Online-Peer-Feedback-Zyklus kann einmalig durchlaufen oder auch über die Dauer eines Semesters mehrere Male wiederholt werden.

Studierende übernehmen die Moderationsrolle

 selbstaendig

Studierende können - einzeln oder im Team - im Rahmen von Online- oder Hybrid-Sitzungen einen Teil der Moderation übernehmen und damit die Interaktion zwischen Studierenden und Lehrperson bzw. verschiedenen Studierendengruppen unterstützen. Gerade die Moderation hybrider Lehrszenarien (Gleichzeitigkeit von Präsenz und Live-Übertragung) ist sehr anspruchsvoll und von einer einzelnen Lehrperson in der Regel nicht zu leisten. Der häufige Rat, eine zweite Person hinzuzuziehen, die die Chatbeiträge und Wortmeldungen aus dem Online-Raum sowie eine gleichberechtigte Teilnahme der Online- und Präsenz-Teilnehmenden im Blick behält, ist meist nicht ohne Weiteres umsetzbar. Im Zuge der pandemiebedingten Online-Lehre haben viele Lehrende positive Erfahrungen damit gemacht, Studierenden diese Rolle zu übertragen. Auf diese Weise können die Anforderungen an die Lehrenden reduziert und gleichzeitig die Medien- und Moderationskompetenzen auf Seiten der Studierenden gefördert werden.

Bildquellen: Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0.

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Wie präsent ist das Phänomen ausgeschalteter Kameras im Lehralltag?


Im Sommersemester 2020 haben die Studierenden und Lehrenden der Freien Universität im Rahmen breit angelegter Befragungen auch über ihre Erfahrungen mit ausgeschalteten Kameras in Live-Sitzungen berichtet. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich tatsächlich um ein sehr präsentes Phänomen und nicht nur um die Erfahrungen Einzelner handelt: Jeweils rund drei Viertel der Studierenden und der Lehrenden geben an, dass in vielen ihrer Live-Sitzungen ein Großteil der Studierenden die Kamera nicht eingeschaltet hatte.

Warum schalten Studierende ihre Kamera nicht ein?


Die Ursachen für die Entscheidung, die Kamera in Live-Sitzungen nicht einzuschalten, sind vielfältig. Neben naheliegenden Gründen wie technischen Problemen, unzureichender technischer Ausstattung oder dem Wunsch, private Räume vor fremden Blicken zu schützen, schildern Lehrende in Erfahrungsberichten eine ganze Reihe weiterer Auslöser: Angst vor illegalen Mitschnitten, das unangenehme Gefühl, permanent im Aufmerksamkeitsfokus zu stehen („Spotlighting“), Nebentätigkeiten während der Live-Veranstaltung (z. B. Kinderbetreuung oder auch der parallele Besuch einer weiteren Lehrveranstaltung), psychische oder physische Beeinträchtigungen oder einfach „Schwarmverhalten“ bzw. Gruppenzwang.

Nach den Beweggründen von Studierenden, die Kamera oft ausgeschaltet zu lassen, hat sich u. a. Prof. Jörn Loviscach umgehört: „Die stumme, dunkle Wand in Zoom“

Sind ausgeschaltete Kameras zwangsläufig ein Problem?

Klar ist: Das Einschalten der Kamera in Live-Sitzungen beruht auf Freiwilligkeit und kann nicht erzwungen werden. Es ist also davon auszugehen, dass sich Studierende tendenziell dann für die Videoübertragung entscheiden, wenn aus ihrer Perspektive die Mehrwerte mögliche Nachteile überwiegen. Diese Annahme wird auch durch Ergebnisse der Studierendenbefragung an der Freien Universität gestützt. Aus Lehrendensicht lohnt es sich also zu reflektieren, für welche Lehr-Lern-Settings eingeschaltete Kameras wichtig sind und in welchen bewusst darauf verzichtet werden kann.

Wie können Studierende zum Einschalten ihrer Kamera motiviert werden?

Insbesondere in kleineren Veranstaltungen und in Situationen, in denen soziale Präsenz besonders wichtig ist (z. B. zum Aufbau eines Vertrauensverhältnisses oder zum Kennenlernen innerhalb einer Arbeitsgruppe), können ausgeschaltete Kameras problematisch sein. Mit folgenden Maßnahmen kann die Motivation der Studierenden, ihre Kamera einzuschalten, erhöht werden (nach Gerner, 2020):

  • Kameranutzung ankündigen
  • Regeln & technische Möglichkeiten erklären (z. B. virtuelle Hintergründe)
  • Mehrwerte aufzeigen
  • Hürden & Ängste ansprechen
  • Perspektive der Lehrperson erläutern
  • Gruppenarbeit initiieren (auch als Übungsmöglichkeit)

Als „Eisbrecher“ kann es zudem hilfreich sein, zu Beginn der Veranstaltung die Kameranutzung spielerisch einzuführen – Ideen für entsprechende kurze Online-Spiele finden sich auf der folgenden Seite: Online Warm-up Finder.

Wie können Lehrende trotz ausgeschalteter Kameras Feedback erhalten?

In eher großen Veranstaltungen mit geringem Interaktionsanteil kann auf die Videoübertragung häufig ohne gravierende didaktische Einbußen verzichtet werden. Für Lehrende ist es dann jedoch schwer einschätzbar, ob sich hinter den „Kacheln“ aufmerksam zuhörende Personen verbergen oder sie in einem (fast) leeren „Hörsaal“ vortragen. Diese Situation empfinden viele Lehrende als sehr unbefriedigend und belastend. Aus Sicht von Prof. Dr. Verena Gerner lautet der Schlüssel hier: Aktivierung! Dies kann erreicht werden durch kurze Abstimmungen, Quizze, schriftliche Abfragen im Chat oder auch durch die Adaption bekannter Methoden wie Zurufabfrage oder Murmelgruppen. Werden die Studierenden zum Interaktionspartner, kann dies nicht nur als Indiz für den Grad der Aufmerksamkeit dienen, sondern darüber hinaus den Lernprozess unterstützen (Gerner, 2020).

Bildquelle: Alexander Sperl, CC BY-SA 4.0

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Blended Learning: Der richtige Mix aus Präsenz & Online


Wenn es um die didaktisch sinnvolle Verbindung von Präsenz- und Online-Phasen in der Lehre geht, hat sich seit einigen Jahren das Blended Learning etabliert. Darunter versteht man Lehr- und Lernsettings, in denen analoge und digitale sowie synchrone und asynchrone Phasen gemischt werden. Ziel ist es, die Vorteile beider Settings zu kombinieren und die Nachteile dabei weitgehend zu kompensieren.

Studierende erhalten so die Möglichkeit, Teile der Lehrveranstaltung aktiv oder rezeptiv, flexibel und eigenverantwortlich zu erarbeiten, müssen aber nicht auf den persönlichen und konstruktiven Austausch mit anderen Studierenden und den Lehrenden verzichten.

Die zentrale Aufgabe für die Lehrperson stellt dabei die Umgestaltung des Lehr- und Lernsettings dar. Hierzu gehört neben der inhaltlichen Umsetzung und Aufbereitung die Verzahnung von synchronen und asynchronen Phasen. Zusätzlich muss noch die unterstützende Begleitung während der Sitzungen sowie die unterstützende Begleitung der Studierenden bedacht werden.

Am Ende stehen in der Regel ein deutlich praxisorientiertes und aktivierendes Lehrsetting sowie individualisierte Lernwege. Die Studierendenzentrierung kann dazu beitragen, den von der Hochschuldidaktik verfolgten „Shift from teaching to learning“ zu unterstützen.

Die Mischung und Ausgestaltung der Phasen kann dabei je nach Lehrveranstaltungstyp und individuellen Bedarfen variieren.

Welche Elemente sollten digitalisiert werden?

 

Die Digitalisierung von Inhalten ist ressourcenintensiv. Sowohl in der konzeptionellen Phase, als auch in der Produktion. Daher lohnt es sich, mit den Standards der Lehrveranstaltung zu beginnen. Dabei sollte es sich um die Inhalte handeln, die für das grundlegende Verständnis des Stoffes unumgänglich sind und vermittelnden Charakter haben. Da diese Inhalte in aller Regel langfristige Gültigkeit besitzen, halten sich die Überarbeitungen in überschaubaren Grenzen. Mittelfristig können so zeitliche Vorteile generiert werden.

Neben der Phase der Vermittlung können (und sollten) auch Elemente zur Aktivierung und Vertiefung digitalisiert werden. Dies können bspw. Arbeitsaufträge ein, die allein oder in Kleingruppen in einem Wiki bearbeitet werden und Grundlage für eine folgende Sitzung sind. Aber auch im Lernmanagementsystem lassen sich Aufgaben und Tests umsetzen.

Wie lässt sich die synchrone Phase gestalten?

 

Durch eine (teil-)digitalisierte Gestaltung der Vermittlungsphase entstehen Zeitfenster für Arbeitsprozesse in der synchronen Phase der Veranstaltung. Diese können genutzt werden, um die Veranstaltung entlang der Lehr- und Lernziele praxis- und austauschorientierter zu gestalten. Hierzu gehört auch ein regelmäßiges Feedback über den Lernfortschritt der Studierenden, beispielsweise durch Audience-Response-Systeme wie Votingo. Des Weiteren empfehlen sich für diese Phase der Veranstaltung kollaboratives Arbeiten der Studierenden sowie die Lösung sitzungsbezogener Aufgaben. Lehrenden kommt in dieser Situation verstärkt die Rolle der Lernbegleitung zu.

Synchrone Phasen können sowohl in Präsenz, als auch online stattfinden. Bei Letzterem ist allerdings zu bedenken, dass die Organisation des Lehrgeschehens etwas weniger spontan gestaltet werden kann und entsprechend zeitliche Kapazitäten eingeplant werden müssen.

Wie lässt sich die asynchrone Online-Phase gestalten?

 

Die asynchrone Phase kann inhaltlich einen vermittelnden, aktivierenden oder vertiefenden Charakter haben. Studierende können hier weitere Inhalte vorbereiten, Aufgaben lösen oder Erlerntes in Form von Forschungs- oder Projektarbeiten anwenden. Unabhängig von der Ausrichtung ist die Notwendigkeit einer Relevanz für die nächste synchrone Phase der Veranstaltung.

Grundsätzlich bietet es sich an, umfangreichere, auch kollaborative Aufgaben der Studierenden in asynchronen Phasen zu terminieren, in denen bspw. gemeinsame Arbeiten im Wiki, die Aufbereitung von Artikeln im Blog oder die Erstellung von Lerntagebüchern im Vordergrund stehen.  Diese kooperativen Phasen können Studierenden dabei helfen, die Themen der Veranstaltung nicht aus den Augen zu verlieren und kontinuierlich daran zu arbeiten.

Um die asynchrone Phase vielfältig zu gestalten, können Lehrende Inhalte aus dem Internet kuratieren und auf einer zentralen Plattform für die weitere Auseinandersetzung bereitstellen. So kann heterogenen Vorkenntnissen konstruktiv begegnet werden.

Anwendungstipps

Die Umsetzung eines Blended-Learning-Konzepts kann sehr zeitintensiv ausfallen. Es ist ebenso möglich und sinnvoll, mit kleinen digitalen Elementen zu experimentieren oder nur einzelne Phasen einer Veranstaltung stärker digital umzusetzen.

 Blended-Learning-Szenarien erfordern eine größere Disziplin bei den Studierenden. Daher sollte regelmäßig der Kontakt zu den Studierenden gesucht werden. Hierzu gehören Erinnerungen an Abgabetermine oder Einladungen zur Sprechstunde. Hierdurch sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit, die zielgruppenspezifischen Bedarfe der Studierenden aus dem Blick zu verlieren.

Beratung und Förderung

Mediendidaktische/ technische Unterstützung und Beratung zu Ihrer digital-gestützte Lehre erhalten Sie hier:

 Aktuelle Fortbildungen:

  • Online-Kollaboration und -Koordination - das FU-Wikisystem Confluence - zur Anmeldung
  • Gruppenarbeit und interaktive Lehre mit der Lernplattform Blackboard - zur Anmeldung
  • Inverted Classroom mit CeDiS-Tools - zur Anmeldung

 Finanzielle Förderung innovativer Lehr-/Lernszenarien: E-Learning-Förderprogramm

Bildquellen: Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0.

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Hybride Vorlesungen aus den zentral verwalteten Hörsälen: Livestreaming


In den zentral verwalteten Hörsälen der Freien Universität (Henry-Ford-Bau, Rost- und Silberlaube, Arnimallee 22) können Vorlesungen als Livestreaming für große Teilnehmendenzahlen übertragen werden. Wenn diese als so genannte „Webcasts“ durchgeführt werden, können virtuell Teilnehmende über einen Live-Chat z. B. Rückfragen stellen (unidirektional). Präsenzteilnehmende haben die Möglichkeit, sich über die Mikrofontechnik in den Hörsälen zu beteiligen. Neben der Lehrperson ist eine zusätzliche Moderation zur Verbalisierung der Chat-Fragen empfehlenswert.

Vorteil: Das Livestreaming kann gleichzeitig aufgezeichnet und im Anschluss z. B. in Vbrick Rev bereitgestellt werden. Bitte beachten Sie, dass die Aufzeichnung von Studierenden während einer Lehrveranstaltung nicht gestattet ist – was in diesem Setting durch die Audio-Video-Voreinstellungen und die Beteiligung des CeDiS-Medien-Teams ausgeschlossen werden kann.

Hybride Seminare/Übungen in dezentralen Fachbereichs-Räumlichkeiten

 

An den Fachbereichen der Freien Universität sind in den letzten Monaten verschiedene Videokonferenztechniken angeschafft worden, die einerseits in bestimmten Räumen fest installiert sind, andererseits mobil und räumlich flexibel genutzt werden können. I. d .R. können die IT-Beauftragten der Fachbereiche hierüber Auskunft geben. Mit diesen Systemen können für kleinere Studierendengruppen in Präsenz und zeitgleicher Online-Beteiligung hybride Seminare oder Übungen durchgeführt werden. Dabei wird die Videokonferenz per Webex Meetings organisiert, die Lehrperson hat die Rolle „Gastgeber“ und nur die virtuell Teilnehmenden sind in den Webex Meetings-Raum eingewählt. Dabei ist eine zusätzliche Moderation angeraten, um die Rückkoppelung der Videoteilnehmenden mit der Lehrperson vor Ort zu übernehmen. Diese Moderation kann z. B. durch wechselnde Studierende erfolgen.

Hybride Lehrveranstaltungen: Live-Durchführung und Aufzeichnung

 

In den zentral verwalteten Hörsälen können Livestreaming oder live Videoconferencing zeitgleich aufgezeichnet werden – sofern keine Aufzeichnung von Studierenden stattfindet. Falls eine studentische Interaktion in Ihrer Lehrveranstaltung eingeplant ist, ist zu empfehlen, dass Rückfragen aus dem Präsenz- oder Online-Raum in Blöcken (z. B. in der Mitte und am Ende der LV) stattfinden, so dass die Aufzeichnung davor gestoppt werden kann.

Ein hybrides Seminar, das im Webex Meeting Raum der Lehrperson stattfindet, kann theoretisch auch aufgezeichnet werden. Dabei muss, damit Studierende weder sichtbar noch hörbar sind, besonders auf die Vorabkommunikation zum Veranstaltungsablauf geachtet werden: Rückfragen z. B. ausschließlich am Ende, damit hier auch der „Gastgeber“ die Webex-Aufzeichnung rechtzeitig stoppen kann.

Hybride Seminare/Übungen: Grundsätzliches Kommunikationskonzept

 

In einem hybriden Seminar-Setting sind Rückfragen bzw. die Diskussion zwischen allen Teilnehmenden mündlich möglich. Chat-Beiträge aus dem virtuellen Raum können in den Präsenzraum einfließen. Hierfür sollte in Präsenz eine zusätzliche Moderation zur Verfügung stehen, die sich entsprechend mit der Lehrperson während des Seminars abstimmt.

Außerdem ist zu empfehlen, studentische Gruppenarbeiten organisatorisch aufzuteilen: Im Seminar-Raum (z. B. an verschiedenen Tischen) getrennt vom virtuellen Raum (Webex Teilgruppen). Das hybride Seminar-Setting sollte vorab allen Studierenden der Lehrveranstaltung angekündigt und vorgestellt werden, damit sich die virtuell Teilnehmenden eingebunden fühlen. Die Inhaltsvermittlung kann zudem asynchron vorentlastet werden, so dass die Diskussion synchron stattfinden kann (z. B. durch vorherige Bearbeitung von Lernmodulen, Texten, Aufgaben usw.).

Anwendungstipp

Die Umsetzung hybrider Szenarien stellt z. T. große Herausforderungen an Lehrende, da sowohl die Studierenden in Präsenz als auch im Online-Raum weitgehend gleichberechtigt einbezogen werden müssen. Bewährt haben sich hierfür besonders Vorlesungssettings mit Lehrvorträgen und zwischengeschalteten Frage-Antwortblöcken in den zentralen Hörsälen der Freien Universität. Für Seminare und Übungen mit viel Interaktionen oder studentischen Präsentationen bieten sich häufig eher Blended-Learning-Szenarien an (siehe Folgepraxistipp).

Tipp: Machen Sie sich vorab mit der Technik an Ihrem Fachbereich und den räumlichen Gegebenheiten vertraut und erproben Sie das hybride Setting (z. B. Positionierung, so dass die Präsenz-/Online-Teilnehmenden Ihre Folien/Tafelbilder und Sie selbst sehen können; Zeitplanung für Vorträge & Frage-Antworten, Abstimmung mit Co-Moderation).

Bildquellen: Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0.

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Was steckt hinter den Begriffen?


Synchrones Lehren/Lernen: Bezieht sich auf ortsverteiltes zeitgleiches Lehren/Lernen in einer Online-Umgebung (z. B. in Webex-Meetings, Chaträumen).
Siehe e-teaching.org

Asynchrones Lehren/Lernen: Die Wissensvermittlung und das Lernen sowie die Kommunikation und Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden finden über eine Online-Umgebung zeitlich versetzt statt (z. B. Bearbeitung von Online-Lernmodulen, Teilnahme an Selbsttests, Austausch im Forum).
Siehe e-teaching.org

Hybride Lehre an der Freien Universität Berlin: Ein Teil der Studierenden ist vor Ort, der andere Teil nimmt gleichzeitig (synchron) online an der Veranstaltung teil (z. B. Vorlesung im Hörsaal & Live-Übertragung in den Online-Raum).

Blended Learning: Kombination zwischen Präsenz- und Online-Lehre, um die Vorteile beider Formate zu verknüpfen und die Nachteile zu kompensieren (z. B. Online-Lernmodule zur orts- und zeitunabhängigen Bearbeitung im eigenen Lerntempo, Diskussion darüber in Präsenz)
Wann asynchorn und wann synchron lehren?

 

„Digitale Lehre ist da besonders gut, wo nicht der Versuch gemacht wird, analoge Formate nachzubilden“
Siehe Jan Wöpking, Retroperspektive Digitalsemester

Die Besonderheiten digitaler Lehre liegen in einer angepassten Vorbereitung und Begleitung der LV) sowie der (A)Synchronität. Wann bieten sich asynchrone Formate an und wann synchrone? Eine „Pauschalantwort“ gibt es hierfür nicht, da dies individuell abhängig ist vom Veranstaltungstyp, den Inhalten, der Methodik und Didaktik, der Lehrperson usw. Gleichzeitig haben sich aber bestimmte Elemente für das jeweilige Format besonders bewährt

Asynchrone Online-Lehre
 

Asynchrone Formate bieten sich besonders an zur:

  • Individualisierung des Lernprozesses
    Orts- und zeitunabhängiges Lernen im eigenen Tempo, Berücksichtigung der verschiedenen Lerntypen durch unterschiedliche Zugänge zum Lernstoff
  • Wissensvermittlung
    Grundlageninhalte mit wenig Aktualisierungsbedarf, komplexe Inhalte
  • Überprüfung des Wissensstandes
    z. B. Online-Selbsttests mit automatisiertem Feedback, das von der Lehrperson einmalig erstellt wird
  • Kommunikation
    Wenn vorherige Reflektion oder Dokumentation gewünscht ist, z. B. Lerntagebuch
  • Wiederverwertbarkeit von Lernmaterialien, Lernergebnissen usw.
Synchrone (Online)-Lehre
 

Synchrone Formate eignen sich hingegen:

  • Für Einführungen
    Veranstaltungskonzept, Fragen klären usw.
  • Zum Kennlernen und zum Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls
    Zu Beginn einer LV, aber auch währenddessen zur Stärkung einer positiven Lernatmosphäre
  • Zum direkten Austausch
    Spontane Meinungsbilder, Diskussion, räumlich verteilte Studierende usw.
  • Zur Gruppenfindung
    Im Online-Raum fällt die Findungsphase und die Gruppenorganisation den Studierenden sehr viel schwerer als in Präsenz, weshalb eine Anfangsbegleitung empfehlenswert ist
  • Lehrvorträge mit aktuellem Bezug
    Übungen etc.
Wann hybride Lehre?

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 Hybride Szenarien (siehe dazu Folgepraxistipp) gehen mit großen didaktischen Anforderungen einher, da gleichzeitig in Präsenz und online gelehrt werden muss. Besonders geeignet sind sie für Vorlesungen mit Fokus auf synchronen Szenarien im Frontalunterricht. Sowohl im Online- als auch im Hybridformat sind Aktivierungsformen empfehlenswert, um der Passivität Studierender entgegenzuwirken. Auch empfiehlt es sich, die synchrone Veranstaltung „asynchron zu rahmen“ - z. B. durch Bereitstellung von Vorlesungsaufzeichnungen oder eines Frage-Antwort-Forums.

Wann Blended Learning?

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Blended-Learning-Formate eignen sich insbesondere für Veranstaltungssettings mit Fokus auf asynchronen Szenarien in Kombination mit synchronen Formaten. Grundsätzlich ist hierbei zu empfehlen, LV immer synchron zu beginnen und zu beenden (vorzugsweise in Präsenz) und auch zwischenzeitlich Live-Sitzungen einzubetten (online oder in Präsenz). So können Sie z.B. den vorab bearbeiteten Lernstoff diskutieren, Fragen beantworten, das Gemeinschaftsgefühl stärken, Gruppen initiieren oder Studierende aktivieren. In rein asynchronen Settings kann es Teilnehmenden schwerfallen, sich immer wieder selbst zu motivieren, den Lernstoff aufzurufen und kontinuierlich zu bearbeiten.

 Anwendungstipp

Kombinieren Sie synchrone und asynchrone Settings, um die Vorteile beider Formate zu verknüpfen. I. d. R. bieten sich Szenarien, die online synchron gut funktioniert haben, sehr gut für die Übertragung in den Präsenzraum an. Es gibt aber auch Vorteile für die Beibehaltung synchroner Online-Settings. Dazu gehören z. B. Online-Sprechstunden oder Gruppenaustauschformate, um nicht alle extra nach Dahlem kommen zu lassen.

Ausblick: Praxistipp nächste Woche

Im nächsten Praxistipp geht es um das Thema „Hybride Lehre“ und im darauffolgenden Tipp um „Blended Learning“. Wie können diese Formate an der FUB umgesetzt werden? Auf was ist bei der Gestaltung zu achten? Wo erhalten Sie Unterstützung? 

Bildquellen: Alexander Sperl: 83 und 70 freie Illustrationen für E-Learning-Materialien; CC BY-SA 4.0.

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Consulting & Support

Consulting
Vom CeDiS Consulting erhalten Sie individuelle Beratung und Unterstützung bei der Konzeption Ihrer digitalen Lehr- und Forschungsvorhaben. 
Kontakt: consulting@cedis.fu-berlin.de

Support
Der CeDiS Support beantwortet Ihre Nutzeranfragen zur Bedienung der folgenden zentralen Systeme der Freien Universität: Blackboard, CMS, FU-Wikis, FU-Blogs.
Kontakt: support@cedis.fu-berlin.de